Vor-Ort-Diagnostik: Leibniz-Symposium bringt Forschung, Klinik und Industrie zusammen
Gemeinsam mit dem Forschungszentrum Borstel – Leibniz Lungenzentrum (FZ Borstel) organisierte Leibniz Gesundheitstechnologien am 8. November 2018 ein interdisziplinäres Symposium zum Thema „Point-of-Care-Technologien“, einem der fünf Kompetenzfelder des Leibniz-Forschungsverbunds. Im Zentrum der Veranstaltung standen Ansätze für die schnelle und exakte Vor-Ort-Diagnostik bei Atemwegserkrankungen wie Asthma, COPD oder Influenza.
Experten aus der angewandten Grundlagenforschung und der klinischen Praxis (FZ Borstel, Leibniz-Institut für Innovative Mikroelektronik, Universitätsklinikum Jena) stellten bei der Tagung neue Entwicklungen, aktuelle Forschungsergebnisse und Studien vor. Darüber hinaus präsentierten Vertreter von Industrieunternehmen wie R-Biopharm, Bosch Healthcare Solutions oder Deutsche Telekom Healthcare Solutions ihrerseits erste Point-of-Care-Produkte, offene Diagnostik-Plattformen sowie telemedizinische Infrastrukturen.
„Ein solches Symposium bietet uns als Forschern die Möglichkeit, direkt mit etablierten Firmen zu sprechen und gemeinsame Projekte anzugehen. Gerade für meinen Bereich der Sensor- und Geräteentwicklung ist das Feedback der Ärzte und Firmen äußerst wichtig, um vielversprechende Ansätze schneller zum Patienten zu bringen“, so Dr. Steffen Ortmann vom Leibniz-Institut für Innovative Mikroelektronik (IHP) in Frankfurt (Oder).
Doch auch übergreifende Themen wie Erstattung und Bewertung von Medizinprodukten (IQWiG), Machbarkeitsstudien (F.O.M.) und BMBF-Fördermöglichkeiten (VDI Technologiezentrum) standen im Fokus der Veranstaltung: „Die Translation neuer Gesundheitstechnologien scheitert oft an der Förderung wichtiger Studien oder der Abrechnung durch die Krankenkassen. Für uns ist es deshalb wichtig, Krankenkassen und wissenschaftspolitische Entscheidungsträger frühzeitig einzubinden und auf aktuelle Entwicklungen in der Forschung aufmerksam zu machen“, erläutert Prof. Dr. Jürgen Popp, Sprecher von Leibniz Gesundheitstechnologien, das Konzept des Forschungsverbunds.