LEIBNIZ GESUNDHEITSTECHNOLOGIEN
Gesundheitsinnovationen schneller in die Anwendung bringen
Der Forschungsverbund Leibniz GesundheitsTechnologien bündelt die wissenschaftliche Exzellenz seiner Mitgliedsinstitute und Partnerfirmen von Leibniz Gesundheitstechnologien, um innovative medizinische Technologien zu entwickeln und rascher in die praktische Anwendung zu bringen. Ihr Ziel ist es, marktreife Produkte und Verfahren für die Diagnose, Therapie und Überwachung von Krankheiten bereitzustellen – mit klarem gesellschaftlichem Mehrwert. Gemeinsam verfolgen sie so das Ziel, die medizinische Versorgung von Patienten zu verbessern. Durch einen interdisziplinären Ansatz sollen Prävention, Diagnose, Therapie und Monitoring zusammenwachsen und so die Lebensqualität erhöhen.
Der Leibniz-Forschungsverbund vereint Kompetenzen aus verschiedensten Wissenschaftsbereichen: Angefangen bei Photonik und Medizin über Mikroelektronik und Materialforschung bis hin zur Wirtschaftsforschung und angewandten Mathematik. So entstehen Gesundheitstechnologien, die mit Industrie, Kliniken, Versicherungen und Politik entlang einer lückenlosen Innovationskette zur Marktreife geführt werden. Parallel dazu erforscht Leibniz Gesundheitstechnologien die sozialen und ökonomischen Folgen der neuen medizinischen Technologien, um deren Nutzen für den Anwender zu optimieren und eine breite gesellschaftliche Akzeptanz für neue Technologien zu schaffen.
Schwerpunkte der neuen Förderperiode ab April 2025
- Translation als Leitmotiv: Aufbau einer dauerhaften Arbeitsgruppe "Translation", Einführung eines neuen Förderprogramms für hochentwickelte Technologien und bessere Nutzung gemeinsamer Leibniz-Infrastrukturen wie dem Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung (Jena), dem Joint Lab First in Translation (Aachen) und dem Kompetenzzentrum Diabetes Karlsburg.
- Stärkere interdisziplinäre Forschung: Verbindung der fünf Kompetenzbereiche (Bildgebende Verfahren, Biomarker, Point-of-Care-Technologien, Plasmamedizin, Bioaktive Materialien) in gemeinsamen Projekten, z. B. zur räumlichen Analyse von Biomarkern und Immunzellen für neue Diagnostikansätze bei Infektionskrankheiten.
- Klinische Validierung: Testung und Weiterentwicklung neuer Technologien in anwendungsnahen Labor- und Klinikumgebungen.
- Nachwuchsförderung: Workshops, Trainings und Mentoring-Programme für junge Forschende, mit besonderem Fokus auf Translation und Technologietransfer.
- Marktanalyse und Begleitforschung: Wirtschaftliche und regulatorische Bewertung neuer Technologien von Anfang an.
- Netzwerkerweiterung: Aufnahme neuer Partner wie dem Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie und dem Leibniz-Institut für Verbundwerkstoffe zur Stärkung des interdisziplinären Ansatzes.
Die Herausforderung
Demografischer Wandel, ein veränderter Lebensstil und die zunehmende Globalisierung fordern die Gesundheitssysteme in bislang nicht gekannter Breite heraus. Alters- und lebensstilbedingte Erkrankungen wie Krebs, Diabetes oder chronische Entzündungen nehmen ebenso zu wie die Risiken durch Infektionen, multiresistente Erreger und neuartige Krankheitserreger. Parallel wächst der Bedarf an schnellen, präzisen Diagnoseverfahren, innovativen Therapien, bioaktiven Materialien für regenerative Medizin und neuen Technologien zur Überwachung von Krankheitsverläufen.
Gleichzeitig eröffnen Digitalisierung und der intelligente Umgang mit großen Datenmengen neue Möglichkeiten: von hochauflösender Bildgebung über personalisierte Diagnostik bis hin zu digitalen Lösungen für die Therapieüberwachung.
Die Gesundheitstechnologien der Zukunft erfordern ein enges Zusammenwirken von Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge. Um personalisierte Medizin, minimal-invasive Therapien und Point-of-Care-Lösungen erfolgreich umzusetzen, sind interdisziplinäre Forschungsansätze notwendig, die innovative Technologien frühzeitig in klinische Anwendungen und marktfähige Produkte übersetzen.
Die Vision
Wir gestalten die Gesundheitstechnologien von morgen – interdisziplinär, anwendungsnah und gesellschaftlich wirksam.
Leibniz GesundheitsTechnologien vernetzen wissenschaftliche Exzellenz aus Technik, Lebenswissenschaften und Gesundheitsökonomie, um innovative Lösungen für Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge zu entwickeln. Unser Ziel ist es, Technologien schneller aus dem Labor in die klinische Anwendung zu bringen und neue Maßstäbe in der personalisierten Medizin, der Behandlung chronischer Erkrankungen und der Infektionsprävention zu setzen.
Durch die enge Zusammenarbeit von Forschung, Klinik und Industrie schaffen wir Technologien, die nicht nur wissenschaftlich führend, sondern auch wirtschaftlich tragfähig und gesellschaftlich relevant sind – für eine bessere Gesundheitsversorgung weltweit.
Die Strategie
Innovationen früh erkennen, interdisziplinär entwickeln und schnell in die Anwendung bringen.
Unsere Schwerpunkte sind:
- Translation stärken: Durch gezielte Förderinstrumente, strukturierte Roadmaps und die Nutzung neuer Leibniz-Übersetzungsinfrastrukturen bringen wir Technologien effizient zur klinischen Reife.
- Interdisziplinäre Synergien nutzen: In fünf Kompetenzfeldern verknüpfen wir Technologien aus Photonik, Materialwissenschaften, Biomedizin, Diagnostik und Gesundheitsökonomie.
- Anwendungsorientierte Forschung fördern: Projekte werden von Anfang an an medizinischen und gesellschaftlichen Bedarfen ausgerichtet – von der Infektionsdiagnostik bis zur regenerativen Medizin.
- Nachwuchs und Transferkultur entwickeln: Mit speziellen Trainings, Workshops und Förderprogrammen bereiten wir die nächste Generation von Forschenden auf erfolgreiche Translation vor.
- Sichtbarkeit und Vernetzung erhöhen: Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit, Kooperationen und Messeauftritte stärken wir die Rolle von Leibniz GesundheitsTechnologien als Motor für Innovationen im Gesundheitswesen.
Die Vernetzung
Die enge Vernetzung innerhalb von Leibniz GesundheitsTechnologien sowie mit externen Partnern ist ein zentrales Element unserer Strategie. Um den interdisziplinären Austausch zu fördern und neue Kooperationen anzustoßen, stehen den Mitgliedern vier interne Förderinstrumente zur Verfügung:
- Short Term Scientific Mission (STSM)
Das STSM-Programm ermöglicht Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern kurze Forschungsaufenthalte an anderen Leibniz-Instituten oder assoziierten Partnern. Dabei können neue Methoden erlernt, Technologien erprobt und gemeinsame wissenschaftliche Arbeiten entwickelt werden, die an der Heimatinstitution nicht realisierbar wären. - Conference Participation Initiative (CPI)
Über die CPI werden Reisen zu internationalen Konferenzen und wissenschaftlichen Veranstaltungen gefördert. Ziel ist es, die Sichtbarkeit der eigenen Forschung zu erhöhen, Kontakte zu externen Forschenden sowie zu Akteuren aus Klinik, Industrie und Gesundheitswesen zu knüpfen und neue Impulse für anwendungsnahe Forschungsprojekte zu gewinnen. - Funding for Feasibility Studies (FFS)
Das FFS-Programm unterstützt Machbarkeitsstudien zu innovativen gesundheitstechnologischen Ansätzen. Es bietet eine gezielte Anschubfinanzierung, um neue Technologien frühzeitig auf ihr Transferpotenzial hin zu prüfen und die Grundlage für weiterführende Verbundprojekte zu schaffen. - Translational Research Funding (TRF)
Mit dem neuen TRF-Instrument wird gezielt die Weiterentwicklung vielversprechender Technologien in höhere Reifegrade (TRL 5–9) unterstützt. Diese Maßnahme erleichtert den Übergang von der Forschung in die klinische Anwendung und stärkt die Umsetzungserfolge innerhalb des Verbundes.
Alle vier Förderinstrumente verfolgen ein gemeinsames Ziel:
Den Austausch zwischen den Mitgliedern von Leibniz GesundheitsTechnologien stärken, die Vernetzung mit externen Stakeholdern im Gesundheitswesen intensivieren und innovative Forschungsansätze rasch in anwendungsorientierte Projekte und marktfähige Technologien überführen.