Leibniz Gemeinschaft fördert den Forschungsverbund Gesundheitstechnologien für weitere vier Jahre
Nach einem mehrmonatigen Strategieprozess und einem mehrstufigen Auswahlverfahren steht fest: „Leibniz Gesundheitstechnologien“ zählt zu den drei vom Leibniz-Senat bewilligten Forschungsverbund-Konzepten, die über die nächsten vier Jahre eine Förderung der Gemeinschaft erhalten. Der Verbund wird Technologien erforschen und umsetzen, die bspw. die molekulare Diagnostik von chronischen Atemwegserkrankungen und Krebs verbessern oder neue Formen der plasmamedizinischen Wundtherapie ermöglichen. Ebenso sollen neue multimodale Bildgebungsverfahren mit „Machine-Learning“-Ansätzen kombiniert werden und bioaktive Materialien entwickelt werden, die gezielt Wirkstoffe freisetzen.
Mit der Bewilligung vom 18. März 2021 folgt der Senat damit als oberstes Leibniz-Gremium der Empfehlung des „Senatsausschusses Strategische Vorhaben“ (SAS). Insgesamt wurden im Vorfeld sechs Konzept-Skizzen vom Präsidium ausgewählt und schließlich als Vollantrag beim SAS eingereicht. Die Bewertung der Konzepte erfolgte auf Basis der Einschätzung externer Expertinnen und Experten und leitete sich zudem aus der internen, strategischen Diskussion und Bewertung ab.
Interdisziplinäre Forschung als Markenkern der Leibniz-Gemeinschaft
„Ich freue mich, dass wir mit dem Forschungsverbund ‚Leibniz Gesundheitstechnologien‘ ein Thema mit großer wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Relevanz besetzen. Die interdisziplinäre Erforschung von Gesundheitstechnologien in einer verbindlichen kooperativen Struktur wird sich so zu einem Markenkern der Leibniz-Gemeinschaft entwickeln“, erläutert Professor Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft.
Der Verbundsprecher Professor Jürgen Popp (Leibniz-Institut für Photonische Technologien) ergänzt: „Das übergeordnete Ziel von Leibniz Gesundheitstechnologien ist es, bestehende und neue medizinische Technologien der Mitgliedsinstitute in medizinische Arbeitsabläufe zu integrieren. Mit der neuen Förderung werden wir die Anwendungsfelder unserer Technologien erweitern und sie zu ausgereiften Systemen weiterentwickeln.“
In den fünf Kompetenzfeldern des Verbunds – “Point-of-Care-Technologien“, „Biomarker“ „Bioaktive Materialien“, „Plasmamedizin“ und „Bildgebende Methoden“– werden in den kommenden Monaten mehrere neue Projekte gestartet, welche die Stärken der 14 beteiligten Leibniz-Institute und der zwei Ausgründungen zusammenführen. Die einzelnen Forschungsvorhaben werden dabei über zusätzliche Förderungen sowie Eigenmittel der Verbundmitglieder finanziert. Der Fokus der Projekte liegt dabei auf der Beschleunigung der Translation von Leibniz-Technologien. Hierzu gibt es einen umfangreichen Dialog mit verschiedenen Interessentengruppen aus dem Gesundheitswesen und mit Wirtschaftsunternehmen, die eine Entwicklung bis hin zum zugelassenen Medizinprodukt vorantreiben.