LEIBNIZ GESUNDHEITSTECHNOLOGIEN

Konkrete Technologie-Lösungen für drängende medizinische Fragestellungen − daran arbeiten die Mitgliedsinstitute und Partnerfirmen von Leibniz Gesundheitstechnologien. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, die medizinische Versorgung von Patienten zu verbessern. Durch einen interdisziplinären Ansatz sollen Diagnose, Therapie und Monitoring zusammenwachsen und so die Lebensqualität erhöhen. Der Leibniz-Forschungsverbund vereint Kompetenzen aus verschiedensten Wissenschaftsbereichen: Angefangen bei Photonik und Medizin über Mikroelektronik und Materialforschung bis hin zur Wirtschaftsforschung und angewandten Mathematik. So entstehen Gesundheitstechnologien, die mit Industrie, Kliniken, Versicherungen und Politik entlang einer lückenlosen Innovationskette zur Marktreife geführt werden. Parallel dazu erforscht Leibniz Gesundheitstechnologien die sozialen und ökonomischen Folgen der neuen medizinischen Technologien, um deren Nutzen für den Anwender zu optimieren und eine breite gesellschaftliche Akzeptanz für neue Technologien zu schaffen.

Die Herausforderung

Demografischer Wandel, westlicher Lebensstil und die zunehmende Globalisierung konfrontieren die Gesundheitssysteme mit einem steigenden und veränderten Bedarf an Leistungen. Es ist mit einem weiteren Anstieg alters- bzw. lebensstilbedingter Krankheiten zu rechnen. Globaler Handel und Tourismus sowie Migrationsbewegungen begünstigen zudem die schnelle Verbreitung von Infektionen, Erregern und Resistenz-Genen. Dies erfordert ein neues Versorgungskonzept, in dem Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge zusammenwachsen und individuelle Behandlungspläne an Bedeutung gewinnen.

Die Vision

Leibniz Gesundheitstechnologien wird durch die langfristige Zusammenarbeit der beteiligten Partner die Translation von Forschungsergebnissen in marktreife Produkte nachhaltig beschleunigen, die medizinische Versorgung von Patienten verbessern und damit die Lebensqualität der Menschen erhöhen. Parallel zu herausragender anwendungsorientierter Grundlagenforschung in Naturwissenschaften und Medizin werden in einem multidisziplinären Prozess die ökonomischen, sozialen und ethischen Konsequenzen der neuen medizinischen Technologien erforscht.

Die Strategie

Der Leibniz-Forschungsverbund ermöglicht die gezielte interdisziplinäre Zusammenarbeit von Instituten aus unterschiedlichen Sektionen der Leibniz-Gemeinschaft miteinander sowie mit externen Partnern wie Kliniken und Unternehmen und bringt so das Thema Gesundheitstechnologie entlang der Innovationskette von der Grundlagenforschung bis hin zur Vermarktung von Lösungen und Verfahren durch Industriepartner voran. Zugleich werden durch die Begleitforschung frühzeitig mögliche Gefahren und Konflikte erkannt und ggf. erforderliche Korrekturen der Forschungsagenda vollzogen.

Die Vernetzung

Um die interdisziplinäre Vernetzung zwischen den Mitgliedern von Leibniz Gesundheitstechnologien aktiv zu fördern, bietet der Leibniz-Forschungsverbund drei interne Förderinstrumente:

  • Short Term Scientific Mission (STSM)
    Dieses Förderinstrument ermöglicht Nachwuchswissenschaftlern für einen begrenzten Zeitraum einen Forschungsaufenthalt an einem der 16 Leibniz-Institute oder assoziierten Partnern. Während einer STSM können neue Methoden in Zusammenarbeit mit Spezialisten erlernt werden und wissenschaftliche Arbeiten durchgeführt werden, die an der eigenen Einrichtung nicht möglich sind.
  • Conference Participation Initiative (CPI)
    Mit diesem Förderinstrument wird die Teilnahme von Nachwuchswissenschaftlern an führenden Konferenzen (oder anderen wissenschaftlichen Veranstaltungen) unterstützt, um die Vernetzung mit externen Medizintechnik-Forschern sowie mit Stakeholdern des Gesundheitswesens voranzutreiben.
  • Funding for Feasibility Studies (FFS)
    Um die Entwicklung innovativer gesundheitstechnischer Ansätze zu fördern und das Transferpotenzial neuartiger Technologien kritisch zu bewerten, stellt Leibniz Gesundheitstechnologien eine Anschubfinanzierung für Machbarkeitsstudien innerhalb des Verbundes zur Verfügung. Die Erkenntnisse aus diesen Studien sollen in darauf aufbauende Kooperationsprojekte einfließen.

Alle drei Förderinstrumente verfolgen das Ziel, den Austausch zwischen den Mitgliedern von Leibniz Gesundheitstechnologien zu verstärken, eine effiziente Vernetzung mit externen Akteuren im Gesundheitswesen zu ermöglichen und innovative Forschungsansätze rasch in translationsorientierte Verbundprojekte zu überführen.