Leibniz Gesundheitstechnologien: Neuausrichtung des Forschungsverbunds

Der Leibniz-Forschungsverbund Medizintechnik richtet sich als „Leibniz Gesundheitstechnologien“ neu aus. Die 15 Mitgliedsinstitute wollen ihre Projekte noch stärker quervernetzen und einen umfassenderen Ansatz bei der Gesundheitsforschung verfolgen. Durch eine verbindliche und langfristige Zusammenarbeit im Verbund entwickeln die Partner Technologie-Lösungen für drängende medizinische Fragestellungen. Verstärkt sollen auch soziale, ökonomische und ethische Folgen erforscht werden, um neue Technologien schnell in der Gesellschaft zu etablieren und eine Anwendung frühzeitig zu ermöglichen. Beim Symposium „Mega-Trend Personalisierung“ am 7. September in Berlin präsentierte sich der Verbund erstmals unter neuem Namen.

Durch einen interdisziplinären Ansatz sollen Prävention, Diagnostik und Therapie im Leibniz-Forschungsverbund zusammenwachsen. Der Verbund vereint dazu Kompetenzen aus verschiedensten Wissenschaftsbereichen: Angefangen bei Photonik und Medizin über Mikroelektronik und Materialforschung bis hin zur Wirtschaftsforschung und angewandten Mathematik. „So werden neuartige Gesundheitstechnologien mit Industrie, Kliniken, Versicherungen und Politik entlang einer lückenlosen Innovationskette zur Marktreife geführt“, sagt Prof. Dr. Jürgen Popp, Sprecher des Leibniz-Forschungsverbunds. Leibniz Gesundheitstechnologien setzt dabei auf einen ganzheitliches Konzept und erforscht auch ökonomische, soziale und ethische Folgen neuer Gesundheitstechnologien. Jürgen Popp: „Man muss die zukünftigen Anwender wie Ärzte und Patienten frühzeitig über Nutzen und Risiken aufklären und zugleich die Kosten für die Allgemeinheit und die Industrie im Blick haben. Nur so schafft man Vertrauen und Akzeptanz für neue medizinische Technologien.“ Für den Leibniz-Präsidenten Prof. Matthias Kleiner stellt Leibniz Gesundheits­technologien damit ein wunderbares Beispiel für die interdisziplinäre Zusammenarbeit in den Forschungsverbünden dar: „Die geschärfte Struktur und die Profilierung der Forschungsinhalte bedeutet eine themengeleitete Weiterentwicklung des Verbunds.“ Symposium und Parlamentarischer Abend in Berlin als Auftakt für
Leibniz Gesundheitstechnologien
Einen Vorgeschmack auf die disziplinübergreifende Zusammenarbeit lieferte das Fachsymposium „Mega-Trend Personalisierung“ am 7. September in Berlin. Bereits im Eröffnungsvortrag zeigte Daniel Adolph von der Agentur „Jung von Matt / Spree“, wie sehr Personalisierung schon heute in vielen Lebensbereichen zur Normalität gehört und welch enormes Potential in individualisierten Lösungen steckt. Anschließend stellten Experten aus ganz Deutschland personalisierte Ansätze aus Medizin, Industrie und Forschung vor. Sie diskutierten mit den über 100 Gästen, wie individualisierte Technologien zu genaueren Diagnosen, effizienteren Therapien oder gesünderer Lebensführung beitragen können und welche rechtlichen und ethischen Grenzen zu beachten sind. Dieses breite Themenfeld lieferte viele Ausgangspunkte für den anschließenden Austausch mit Politikern beim Parlamentarischen Abend der Leibniz-Gemeinschaft.