Leibniz Gesundheitstechnologien – ein Forschungsverbund der Leibniz-Gemeinschaft – hat Ende Juni drei neue Partner aufgenommen, mit denen die Umsetzung vielversprechender Gesundheitstechnologien in Medizinprodukte weiter vorangetrieben werden soll.
Der Verbund verstärkt sich mit dem ZEW gezielt im Bereich der Gesundheitsökonomie, um beispielsweise in der Technologieentwicklung auch frühzeitig ökonomische Bedingungen zu berücksichtigen. „Vielversprechende Ansätze aus der medizinischen Forschung scheitern noch zu oft daran, dass sie schwer finanzierbar sind oder der genaue Bedarf im Gesundheitswesen nicht korrekt erfasst wird. Mit dem ZEW gewinnt der Verbund einen Partner, der wichtige Analysen des Gesundheitsmarkts und Empfehlungen zur praktischen Ausgestaltung der Gesundheitsversorgung liefern kann“, erläutert Prof. Jürgen Popp, Sprecher des Forschungsverbunds Leibniz Gesundheitstechnologien.
Einzelphotonen-Kamera und intelligente Hydrogele
Mit Photonscore tritt zudem eine Ausgründung des Leibniz-Instituts für Neurobiologie (LIN) dem Forschungsverbund bei. Das Magdeburger Startup verstärkt das Kompetenzfeld „Bildgebende Methoden“ mit innovativer Kameratechnologie auf Basis von Einzelphotonen-Messungen. Mit der „LINCam“ hat das Unternehmen bereits eine erste Kamera auf den Markt gebracht und kooperiert bereits mit anderen Leibniz-Instituten an der Weiterentwicklung der Technologie. Mit dem neuen Verfahren können bislang unerreichte Bildschärfen und zeitaufgelöste Messungen in der funktionellen medizinischen Bildgebung erreicht werden. Die LINCam lässt sich dabei problemlos mit bestehenden Hochleistungsmikroskopen oder spektroskopischen Technologien kombinieren.
In dem Kompetenzfeld „Bioaktive Materialien“ will sich der dritte neue Partner, das IOM aus Leipzig, künftig einbringen: Die Experten für Oberflächenmodifikation werden gemeinsam mit anderen Verbundpartnern intelligente Biomaterialien wie Hydrogele und biofunktionale Nanopartikel entwickeln und für biomedizinische Anwendungen optimieren. Solche Materialien könnten zum Beispiel in Mikrofluidik-Systemen eingesetzt werden und so die Miniaturisierung und Automatisierung labordiagnostischer Methoden für den Einsatz am „Point-of-Care“- ermöglichen.